Kult-Filmnacht des Schwarzen Humors

Rabenschwarzes Kino-Programm in stimmungsvollem Ambiente

«Crimen Ferpecto», «Adams Äpfel» Bar, Snacks und Grill

Töpferei und Galerie ?Zur Hofersäge?, Weissbadstrasse 7a, 9050 Appenzell

 

18:30 Uhr: Bar, Snacks, Grill
19:30 Uhr: «Crimen Ferpecto» (Ab 16 Jahren)
22:00 Uhr: «Adams Äpfel» (Ab 16 Jahren)


Eintritt: Fr. 12.? pro Film / Fr. 20.? für beide Filme
Alle Filme werden in deutscher Sprache aufgeführt.

In unserer Nacht des schwarzen Humors zeigen wir zwei spezielle Filme mit viel Herz und einem ausgeprägten Sinn für skurrilen Humor. Wer gerne wieder mal europäische Filmproduktion fern von hollywoodtypischem Gigantismus geniessen möchte, sollte diese zwei Filme nicht verpassen. Filme für alle Cineasten, die gleichzeitig mit dem linken Auge weinen und dem rechten Auge lachen mögen und somit den makabren Themen des Lebens augenzwinkernd begegnen können. (Kurzbeschriebe der Filme weiter unten auf dieser Seite.)

Als schwarzer Humor wird Humor bezeichnet, der normalerweise als ernst betrachtete oder makabre Themen wie Verbrechen, Krankheit, Tod oder Religion in satirischer oder bewusst verharmlosender Weise behandelt. Oft werden dabei von der Gesellschaft aktuell stark beachtete Themen verwendet. Schwarzer Humor bedient sich häufig paradoxer Stilfiguren. Nicht selten ist schwarzer Humor Gegenstand von Kontroversen, bei denen es um die Frage geht, ob man sich über bestimmte Dinge lustig machen darf und wo die Grenzen des guten Geschmacks liegen. Besonders gilt dies für kriminelle, religiöse und sexuelle Themen. (Wikipedia)


19:30 Uhr - CRIMEN FERPECTO (Spanien)

Regie: Alex de la Iglesia
Besetzung: Guillermo Toledo, Mònica Cervera, Luis Varela



Die Tragödie eines eleganten Mannes.


Der elegante Rafael ist ein unverbesserlicher Casanova, ein Verehrer alles Weiblichen. Da trifft es sich gut, dass er in der Damenabteilung eines grossen Kaufhauses arbeitet. Es gibt nur zwei Ziele in seinem Leben: Etagen-Chef werden und alle Mitarbeiterinnen verführen. Alle ? ausser der hässlichen Lourdes. Als prompt sein erbittertster Gegner von der Herrenabteilung befördert wird, kommt es zu einem Streit mit tödlichem Ausgang. Nun ist es ausgerechnet Lourdes, die Rafael mittels Erpressung in den Hafen der Ehe führen will.

Wer den Spanischen Regisseur Alex de la Iglesia kennt, weiss, dass er etwas von Bildgewalt versteht und von dem Gewaltpotenzial, das in uns allen steckt. Schwarzer Humor und makabre Witze sind das Markenzeichen des Enfant Terribles. Sein neuester Streich «Crimen Ferpecto» ist ein Mordsspass. Wie sich Guillermo Toledo vom eitlen Macho innert weniger Wochen in ein psychisches Wrack verwandelt, weil er es mit der verrückten Furie Lourdes, gespielt von der unvergleichlichen Monica Cervera, zu tun bekommt, sorgt für kurzweiliges Vergnügen.

Verrat, Liebe, Sex und das perfekte Verbrechen sind typische Elemente des Film Noir. Das Genre wird von de la Iglesia in liebevoller und ironisierender Weise auf die Schippe genommen. Ganz in der Tradition des Film Noir arbeitet de la Iglesia ausgiebig mit klischierten Gegensatzpaaren. Das kommt besonders in der Figur von Lourdes zu tragen. Für Rafael verkörpert sie alles, was er hasst, oder fürchtet. Sie glaubt an innere Werte, er an Oberflächlichkeiten. Sie hat geniale Ideen, er nicht. Er ist attraktiv, sie nicht. Auch wenn sich Lourdes im Verlauf des Films nicht vom hässlichen Entlein zum Schwan wandelt, mausert sie sich doch zur knallharten Geschäftsfrau, die es versteht, den Umsatz des Hauses zu steigern. Die Wahl von Monica Cervera für diese Rolle hätte besser nicht sein können. Allein ihre wunderbare Mimik lehrt den Zuschauer das Gruseln.


22:00 Uhr - ADAMS ÄPFEL (Dänemark)

Regie: Anders Thomas Jensen
Besetzung: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen, Nicolas Bro, Paprika Steen, Ali Kazim, Nikolaj Lie Kaas, Ole Thestrup



Zwischen Himmel und Hölle


Ivan (Mads Mikkelsen) ist ein guter Mensch. Ein sehr guter. Fast schon zu gut für diese Welt. Deshalb nimmt sich der Dorfpfarrer in seiner abgelegenen Kirche verlorener Seelen an: kleptomanische Triebtäter, verantwortungslose Alkoholikerinnen, schießwütige Tankstellenräuber... Sie alle danken Ivan seinen unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen auf ihre eigene Weise. Das Spiel funktioniert prächtig ? bis Adam (Ulrich Thomsen) auftaucht, ein Neonazi, der sich fest vorgenommen hat, dem Heiligenschein Satanshörner aufzusetzen.

Der Film Adams Äpfel ist eine Groteske des dänischen Regisseurs und Drehbuchautors Anders Thomas Jensen aus dem Jahr 2005. In Dänemark startete der Film am 15. April 2005, lief anschliessend auf verschiedenen Filmfestivals auf der ganzen Welt und erhielt zahlreiche Preise. Die charakteristische Mischung aus Drama und Komödie zeichnet Jensens Regiearbeit aus, allerdings kommt auch ein Hauch Fantastisches hinzu. Ist Ivan wirklich verrückt, oder steht er am Ende tatsächlich im Kampf mit dem Bösen? Ist der Apfelkuchen, den Adam backen soll, Teil eines göttlichen Plans. Zu Beginn gibt es viele kleine Zufälle, die Adam nicht weiter beachtet ? doch ab wann wird aus Zufällen ein göttliches Wunder?

Es ist die Qualität von «Adams Äpfel», dass der Film die Unsicherheit nie eindeutig auflöst, sondern in der Schwebe hält. Was im Grunde eine christliche Heilsgeschichte mit grossem Kitschpotenzial ist, wird auf diese Weise zu einer leichtfüssigen, übernatürlichen Komödie mit viel rabenschwarzem, makabrem Humor.



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