Appenzeller Filmnacht - «Made in Britain»

Vergnügliches Kino-Programm in stimmungsvollem Ambiente

«Mord im Pfarrhaus», «Happy-Go-Lucky», Bar, Snacks und Grill

Samstag, 8. August 2009, Ab 18:30 Uhr

Töpferei und Galerie «Zur Hofersäge», Weissbadstrasse 7a, 9050 Appenzell

 

 

 

18:30 Uhr: Bar, Snacks, Grill
19:30 Uhr: «Mord im Pfarrhaus»
22:00 Uhr: «Happy-Go-Lucky»


Eintritt: Fr. 12.- pro Film / Fr. 20.- für beide Filme
Alle Filme werden in deutscher Sprache aufgeführt.


19:30 Uhr - MORD IM PFARRHAUS 2006 (England)

Regie: Niall Johnson
Besetzung: Rowan Atkinson, Kristin Scott Thomas, Maggie Smith, Patrick Swayze



Der Vikar Walter Goodfellow (Rowan Atkinson) ist so beschäftigt mit sich selbst und seiner Arbeit für den Chef über den Wolken, dass er nicht mitbekommt, dass seine frustrierte Frau Gloria (Kristin Scott Thomas) dem Charme des Golflehrers Lance (Patrick Swayze) erliegt. Doch die Idylle zu Hause trügt nicht nur in dieser Hinsicht: Tochter Holly (Tamsin Egerton) hält wenig davon, ein braves Mädel zu sein - sie schleppt lieber jede Woche einen neuen Lover an. Der jüngster Sohn Petey (Toby Parkes) wiederum hat ganz andere Sorgen, weil er in der Schule ständig eins auf die Mütze bekommt.

Doch mit dem Erscheinen von Grace (Maggie Smith), beginnt sich das chaotische Leben der Familie Goodfellow in eine neue Richtung zu drehen. Die nette, alte Lady macht sich gut als Haushaltshilfe - doch wie sie Probleme beseitigt, ist schon sehr ungewöhnlich - wir dürfen gespannt sein ...

«Mord im Pfarrhaus» präsentiert sich als Komödie mit minimalen Krimiversatzstücken, welche das Prädikat «very british» mehr als verdient. Nicht nur, dass eine namhafte Darstellerriege des Empires vor der Kamera steht, es wird zudem auch ständig irgendjemandem Tee angeboten, es gibt bissige Dialoge im Sitcom-Gewand und auch der berühmte trockene englische Humor kommt nicht zu kurz.


22:00 Uhr - «Happy-Go-Lucky» 2008 (England)

Regie: Mike Leigh
Besetzung: Sally Hawkins, Eddie Marsan, Alexis Zegermann, Samuel Roukin



Happy-Go-Lucky (zu deutsch: unbeschwert, sorglos, leichtlebig) ist eine herzhaft-beschwingte Londoner Komödie mit Tiefgang von Mike Leigh, die erstmals während der Berlinale am 12. Februar 2008 auf der Leinwand zu sehen war.

Poppy heisst eigentlich Pauline, sie ist 30 Jahre alt und arbeitet als Grundschullehrerin - und wenn man die junge Frau so sieht, kann man sich keinen besseren Beruf für sie vorstellen. Denn Poppy ist ein stets gut gelauntes, knallbunt gekleidetes Energiebündel, das gerne und viel lacht und unglaublichen Spass am Leben hat. Und da sie das Herz auf dem rechten Fleck hat, kann sie auch gut zuhören, ist ernsthaft, wenn die Situation es erfordert - so etwa bei einem Schüler, der vom Geliebten der allein erziehenden Mutter geschlagen wird, um im nächsten Moment die dunklen Wolken einfach wieder wegzulachen. Kurzum: eine erstaunliche Frau, deren lebensbejahende, beinahe anarchistisch wirkende Haltung sich auf ihre Umwelt überträgt -eine Art erwachsene Pippi Langstrumpf.

Mike Leigh begleitet seine wundervolle Hauptperson voller Liebe und Zärtlichkeit, zeigt sie in der Disco, beim Tratschen mit ihren Freundinnen, bei ihren ersten Fahrstunden bei einem äusserst grimmigen und leicht paranoiden Fahrlehrer (Eddie Marsan), der sich prompt in sie verliebt - die einzige Situation, in der die Zuschauer sich wirklich Sorgen um sie machen müssen -, er zeigt ihre komischen Grimassen und Verrenkungen bei der wohl lustigsten Flamenco-Stunde der Filmgeschichte und lässt sie schließlich sogar die Liebe finden.

Mike Leighs Komödie sorgte an der Weltpremiere anlässlich der Berlinale für einiges Aufsehen und rief allgemeines Erstaunen bei Kritik und Publikum hervor. Die Kritiken in der internationalen Presse fielen durchwegs positiv bis enthusiastisch aus. Gedreht wurde u.a. am Camden Market und für die Bootsszene im Regent's Park. Mike Leigh sagt selbst, dass er die Filme während des Drehs entdeckt. Durch seine jahrelangen Erfahrungen am Theater werden seine Filme Schauspielerfilme. Circa sechs Monate vor Drehbeginn lässt er seine Schauspieler improvisieren und die Charaktere gemeinsam erfinden. In den Proben entstand das Skript für Happy-Go-Lucky, doch sobald es zum Dreh kam, hörten die Improvisationen auf.

Festivals & Preise

Oscars 2009: Nomination für Bestes Originaldrehbuch (Mike Leigh)
Golden Globes 2009: Nominationen für Bester Film (Comedy), Beste Hauptdarstellerin (Sally Hawkins)

Berlinale 2008: Silberner Bär - Beste Hauptdarstellerin (Sally Hawkins)

BIFA (British Independant Film Awards) 2008: Beste Nebendarstellerin Alexis

BAFTA 2009: 3 Longlist Nominationen für: Beste Hauptdarstellerin (Sally Hawkins), Bester Nebendarsteller (Eddie Marsan) und Bestes Original Drehbuch (Mike Leigh)

International Press Academy Awards 2008: Bester Film (Comedy), Beste Hauptdarstellerin (Sally Hawkins)

National Society of Film Critics (USA) 2009: Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin, Bester Nebendarsteller, Bestes Drehbuch und Bester Film (2. Platz)

Presse

"Happy-Go-Lucky" hat keine Handlung im gewöhnlichen Sinn, sondern ist eine Momentaufnahme im Mikrokosmos seiner Hauptfigur, die sicher zu den originellsten dieses Kinojahres zählt. (punkt.ch)

Geniale Hauptdarstellerin! Nur schon die dialogstarken Begegnungen mit ihrem Autofahrlehrer machen den Kinobesuch lohnenswert. (20 Minuten)

Die Frage nach Verantwortung für das eigene Glück und das anderer steht im Zentrum von Leighs wundervoller, hintergründiger Komödie. (NZZ)

Mike Leigh gelingt ein kleines Wunder. Nach knapp zwei Stunden geht man mit beschwingter Fröhlichkeit und um einiges reicher an Glück aus dem Kino. (baz kulturmagazin)

Sally Hawkins brilliert als lebenslustige Lehrerin in einer knallbunten Komödie von Mike Leigh. (Züritipp)

Mike Leighs wundervolle Komödie "Happy-Go-Lucky" zeigt Entschlossenheit zum Glücklichsein. (NZZ)

...wenn Herzenswärme den Klimawandel beschleunigen könnte, wäre Poppy eine Gefahr für den Planeten. (Tages-Anzeiger)


Dieser Anlass wird freundlicherweise unterstützt von: